Pfarrei St. Wolfgang Regensburg

Der Heilige Wolfgang – Unser Pfarrpatron

Bischof Wolfgang strebte nie ein Amt an, als er es dann doch bekam, nutzte er es nicht zur Machtentfaltung, sondern zur Glaubensverbreitung.

Bischof Rudolf Voderholzer am 2. November 2023

Daten unseres Pfarrpatrons

Bischof von Regensburg

Lebenslauf

924

Geboren: Pfullingen in Schwaben 

 

924
956

Domdekan in Trier und Leiter der Trierer Domschule, Einführung einer gemeinsamen Lebensordnung der Domherren

 

956
966

Mönch in Einsiedeln

966
968

Priesterweihe

968
971

Missionar in Ungarn

971
972

Bischof von Regensburg, Verzicht auf Macht, tritt Böhmen an das neue Bistum Prag ab, trennt das Kloster St. Emmeram vom Dom, Förderer der Bibliotheken und der Wissenschaften

972
974

weicht Machtstreitigkeiten nach Österreich in die Berge aus

974
978

als Reichsbischof Heeresdienst in Frankreich

978
987

öffnet bischöflichen Kornspeicher für die Hungernden

987
994

in Pupping in Oberösterreich gestorben

994

Biographie

Wer war der heilige Wolfgang?

Der heilige Wolfgang von Regensburg zählt zu den bedeutendsten Bischöfen Süddeutschlands im 10. Jahrhundert. Sein Leben war geprägt von tiefer Frömmigkeit, klösterlicher Bildung und einer wegweisenden Klosterreform. Die folgende Biographie zeigt seinen Weg vom Klosterschüler zum verehrten Bischof und Patron.

Jugend und Ausbildung

Über Wolfgangs genaues Geburtsdatum und seinen Geburtsort ist nichts Sicheres bekannt; als möglicher Herkunftsort gilt Pfullingen. Seine geistliche Ausbildung begann er im Kloster Reichenau, einem der wichtigsten Bildungszentren seiner Zeit. Gemeinsam mit seinem Freund Heinrich setzte Wolfgang seine Studien in Würzburg fort. Dort wirkte Heinrichs Onkel Poppo zwischen 941 und 961 als Bischof und förderte die Ausbildung der beiden jungen Männer.

Als Heinrich 956 zum Erzbischof von Trier ernannt wurde, folgte Wolfgang ihm dorthin. In Trier übernahm er verantwortungsvolle Aufgaben als Kanzler, Domdekan und Scholaster. Nach Heinrichs Tod im Jahr 964 versuchte Wolfgang, das Amt des Erzbischofs zu übernehmen, doch sein Versuch blieb erfolglos.

965 zog er sich in das Kloster Einsiedeln in der Schweiz zurück und trat dort in die Gemeinschaft ein.

Einsiedeln und Priesterweihe

Im Kloster Einsiedeln empfing Wolfgang die Priesterweihe durch Bischof Ulrich von Augsburg, der selbst aus Einsiedeln hervorgegangen war. Wolfgang wirkte dort als Scholaster und verantwortete vermutlich das Scriptorium, das für seine hohe Schreibkultur bekannt war.

971 entsandte man ihn als Missionar nach Ungarn. Doch schon 972 berief Bischof Pilgrim von Passau ihn zurück und setzte bei Kaiser Otto I. durch, dass Wolfgang zum Bischof von Regensburg erhoben wurde.

Bischof von Regensburg

Wolfgang empfing seine Bischofsweihe gegen Ende des Jahres 972. Während seiner Amtszeit traf er mehrere richtungsweisende Entscheidungen. So stimmte er der Abtrennung Böhmens von seinem Bistum zu, wodurch Prag zur eigenen Diözese erhoben wurde.

In den politischen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Otto II. und dem Bayernherzog Heinrich dem Zänker stellte sich Wolfgang zunächst auf die Seite des Kaisers. 983 kam es jedoch zur Versöhnung mit dem Herzog. In dieser Zeit übernahm Wolfgang auch die Erziehung dessen Kinder, unter ihnen der spätere Kaiser Heinrich II.

 

Wegbereiter der Klosterreform

Ein zentrales Verdienst Wolfgangs liegt in seiner Rolle als Reformbischof. Er förderte die süddeutsche Klosterreform nach dem Vorbild von Gorze und Trier. Bereits in seiner Trierer Zeit hatte er die dortigen Reformgedanken kennengelernt, und durch seine Profess im reformierten Kloster Einsiedeln war er mit der klösterlichen Erneuerung eng verbunden.

Mit großer Entschlossenheit setzte er die Reform in seinem eigenen Bistum um. Besonders bedeutend war seine Entscheidung, die damals übliche Personalunion zwischen dem Bischofsamt und der Leitung eines Domklosters aufzugeben. Er entließ das Kloster St. Emmeram aus seiner direkten Aufsicht und berief den Reformmönch Ramwold aus Trier zunächst zum Propst und später zum Abt.

Diese Maßnahme hatte weitreichende Wirkung. Zahlreiche Klöster – darunter Niederaltaich, Tegernsee und Salzburg – folgten dem Regensburger Vorbild und erneuerten ihr klösterliches Leben.

Tod und Verehrung des heiligen Wolfgang

Der heilige Wolfgang von Regensburg starb am 31. Oktober 994 im oberösterreichischen Pupping. Seine Gebeine wurden am 7. Oktober 1052 durch Reformpapst Leo IX. in St. Emmeram erhoben und zur Ehre der Altäre bestimmt.

Sein liturgisches Fest wird jedes Jahr am 31. Oktober gefeiert.

Quelle: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

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