Pfarrheim
Pfarrheim
Wer hier eintritt, spürt den Anspruch des Ortes, Forum und Begegnungsstätte einer Pfarrgemeinde zu sein. Zahlreiche Merkmale orientieren sich streng an der Kirche, ohne die praktischen Bedürfnisse einer modernen Pfarrgemeinde zu vernachlässigen.
Wenn Sie Räume des Pfarrheims für eine Veranstaltung buchen wollen, können Sie im Belegungsplan nach freien Terminen suchen und dann eine Buchungsanfrage stellen.
Architektur
Die Planung oblag dem Enkel des Kirchenbaumeisters, Peter Böhm (*1954). Sankt Wolfgang bildet das einzige Projekt, an dem drei Generationen dieser Architektenfamilie aus Köln gewirkt haben. Eingeweiht wurde das Pfarrheim am 8. März 1998.
Eindrücke von außen
Symmetrie
Eine Glasfläche des Pfarrheims reflektiert die Westrose der Kirchenhochwand.
Gasse
Reizvoll wirkt die Anordnung der kleinen Treppe und das Gefüge der Streifen auf der geneigten Pfarrgasse. Der verspielte Wechsel in der Oberflächenstruktur bringt Bewegung auf die Straße.
Der Weg hinab mündet in ein Labyrinth, das in den Boden gemeißelt ist.
Labyrinth
Das Labyrinth, auch Jerusalemsweg genannt, liegt im unteren Bereich des Gemeindezentrums. Es ist ein meditatives Muster, das zu einer Mitte führt: zu einem selbst und zu Gott. Dies deutet das kleine Messingkreuz im Zentrum. Unser Leben mit seiner Unruhe, den unvorhergesehenen Ereignissen, Abstürzen oder Wendepunkten entspricht einem undurchschaubaren Pfad. Es erinnert jeden Besucher des Pfarrheims, dass unser Leben eine Mitte braucht und unsere Zukunft in Gott liegt.
Lichtspiele
Die Querstreifen der Kirche werden beim Pfarrheim auf moderne Weise fortgeführt. Dies geschieht mit Hilfe eines erhabenen, aufwendig gestalteten Fugenrasters, das Schatten wirft. Pfeiler wie Brücke verbinden beide Gebäude.
Festgewand
Jeder vermag die Höhen am Bauwerk zu errechnen, denn die Breite eines hellen Kalksteinbandes beträgt exakt 50 Zentimeter (dies entspricht etwa der biblischen Maßeinheit einer Elle), die eines gelben Mauerabschnittes einen Meter. Der ruhige Rhythmus des Musters, eine Reminiszenz an oberitalienische Romanik, stimmt feierlich und macht St. Wolfgang zu einem unverwechselbaren Prachtbau.
Innenwelt
Kreuzgang
Matt schimmert der helle Kunststein, durch seine leichte Marmorierung wirkt er wie lebendig. Die Schauwand öffnet sich großflächig zur Kirche hin und ist im oberen Bereich in ein reiches und filigranes Maßwerk unterteilt. In Höhe und Länge passt sich das lichte Foyer der Niederkirche an; mit einem Ausmaß von 7,40 Meter beziehungsweise 38,60 Meter will der lamellenartige Boden Weg und Straße im Gebäude sein.
Die Anlage ähnelt einem Kreuzgang, denn der Flur umschließt mit den Kolonnaden und der Kirche ein Geviert.
Wolfgangsäule
Vor der Wolfgangssäule, das einzige runde Element in der Fassade, sind Ereignisse aus dem Leben des Pfarrpatrons stichwortartig festgehalten. Auf einer Bodenscheibe ist das Hochgrab Wolfgangs von der Kirche in rotbrauner Kontur eingebrannt, darunter wurde Erde aus seinem Sterbeort Pupping aufgeschüttet. Mittels Glas, Licht und Farbe glänzen Wolfgangs Taten auch heute.
Wolfgangsaal
Das Pfarrheim plante Architekt Peter Böhm (geb. 1954) aus Köln, ein Enkel des Kirchenbaumeisters. Bauliche Elemente heben den Saal hervor: die Ausgewogenheit der Proportionen, die Lichtführung und das leuchtende, pfingstliche Rot der Deckenbemalung.
Saalkreuz
Lichteffekte prägen Kirche wie Pfarrheim, zum Beispiel das Kreuz im Wolfgangsaal. Es ist das Christkönigsmotiv aus dem Altarraum von St. Wolfgang. Im Blattgold leuchtet Jesu Gottheit im Leiden auf.
Beide Werke von Bernd Nestler, Regensburg.
Abendstimmung
Das Pfarrheim beim ehemaligen Römerkastell wirkt transparent und einladend.
Die Kolonnaden schaffen einen Innenhof gleich einem frühchristlichen Atrium.
Würdigung
In Kumpfmühl dominiert die unverwechselbare Gestalt der Wolfgangskirche auf dem Königsberg. Mit ihr wurde das historische Regensburg um ein Wahrzeichen aus der Neuzeit bereichert. Bei der Einweihung der Kirche wie sechs Jahrzehnte später bei der Fertigstellung des Pfarrheims war vieles an den Gebäuden eine Neuheit.
St. Wolfgang ist eine zu Stein gewordene Verkündigung, ein eindrucksvolles Symbol unseres Glaubens.