Chorgestühl

Die goldene Inschrift über dem geschnitzten Chorgestühl (1605) mahnt:

NON VOX SED VOTUM, NON TINNULA CORDULA SED COR, NON CLAMOR SED AMOR PSALLIT IN AURE DEI.

DIRIGE COR SURSUM.  BENE PROFER. 

RESPICE SENSUM IN QUE CHORO NE SIS CORPORE,  MENTE FORO.

Die Inschrift fordert den Mönch auf, sich nicht nur mit Worten und Gesängen, sondern sich mit ganzem Willen, aus vollem Herzen und mit aller Liebe dem Gottesdienst zu widmen. Die Gedanken sollen nicht irgendwo draußen sein, während der Körper hier ist. Das Herz sei immer zu Gott erhoben.

Die Kartäusermönche pflegten das mitternächtliche Chorgebet. Der Tag eines Kartäusers begann mit dem Gebet der Matutin kurz vor Mitternacht um 23.30 Uhr und war in acht festen Gebetszeiten strukturiert.

Neben dem Chorgestühl mit seinen 32 Stallen (Sitze für die Mönche) sind die Lektorien (das sind geschnitzte Baldachine zum Singen des Evangeliums, sie dienten auch als Zelebrantensitz für den Prior) und die Chorbücherschränke (Paramentenschränke) von großem kunstgeschichtlichen Wert.

  • chorgestuehl-2
  • chorgestuehl