Erste Christin Bayerns in Kumpfmühl

Im Norden Kumpfmühls erstreckte sich der größte römische Friedhof in Deutschland (heute teilweise unter dem Bahngelände). Darin wurde 1839 der berühmte Grabstein der Sarmanna (früher fälschlich als Sarmanina entziffert) aus der Zeit vor 400 nach Christus gefunden. Deutlich ist darauf das Christuszeichen mit den griechischen Buchstaben Alpha und Omega zu erkennen.

IN CHR(isto) A(lpha et) O(mega) B(ene) M(erenti)
SARMANNNE
QUIESCENTI
MARTIRIBUS  SOCIATAE

Der in Christus, Anfang und Ende, wohlverdienten
Sarmanna,
die in Frieden ruht,
den Martyrern vereint.

"Mit den Martyrern vereint" (marti(y)ribus sociatae, letzte Zeile) lässt offen, ob sie selbst einen gewaltsamen Tod erlitt oder bei Martyrergräbern beigesetzt wurde oder - was wahrscheinlicher ist -  letztlich im Himmel Gemeinschaft mit ihnen haben möge. Das Christentum kam somit erstmals mit den römischen Soldaten über die Alpen zu uns, Jahrhunderte später dann durch die iro-schottischen Missionare wie Kolumban (seine Schüler gründeten 617 das Kloster Weltenburg), dann um 700 durch die fränkischen Missionsbischöfe Emmeram und Erhard.

Der einmalige Grabstein ist das erste frühchristliche Zeugnis ganz Bayerns. Er ist ausgestellt im Historischen Museum der Stadt Regensburg, Abteilung Römerfunde.

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